
Ein großes Science-Fiction Abenteuer, bei dem ein besonderes Handy mit Transportfunktion die Hauptrolle spielt.
Leonie erhielt zu ihrem 15. Geburtstag eine Nachricht, die sie zum nahen Vulkanberg und in eine unterirdische Höhle führte. Dort lernte sie Caron kennen, der ihr ein Handy schenkte, mit dem man Gegenstände ferngesteuert bewegen kann.
Im zweiten Teil besucht Leonie ihre Großmutter und lernt in der Großstadt eine neue Freundin kennen, mit der sie mithilfe des besonderen Handys allerlei Abenteuer erlebt. Bei einem Ausflug lernen Leonie und Julia ihr gesangliches Idol persönlich kennen. Später kommt es beim Tag der offenen Tür im Autohaus zu unliebsamen Begegnungen mit drei entflohenen Strafgefangenen.
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Die beiden Freundinnen hatten das Vorbereitungszimmer des daran anschließenden Zeichensaals fast erreicht, da hörten sie auch schon die aufgebrachte Stimme ihres Kunstlehrers.
„Das darf doch wohl nicht wahr sein! Welcher Idiot hat da schon wieder das ganze Tonpapier verbraucht und keine Nachricht wegen Neuanschaffung hinterlassen?”, schimpfte er so laut, dass es deutlich durch die geschlossene Tür des Materialraums zu vernehmen war.
Sarah fackelte nicht lange und klopfte an. Das schien der aufgebrachte Herr nicht gehört zu haben, weshalb nun Leonie einen herzhafteren Versuch unternahm. Das Schimpfen hörte auf, die Tür öffnete sich.
„Was wollt ihr denn schon um diese Zeit? Der Unterricht beginnt doch erst in zehn Minuten”, meinte der Lehrer mit einem kurzen Blick auf die Uhr. Fridolin Achthauser war mit seinen etwas zu langen grauen Haaren, der nicht mehr so ganz modernen Brille und dem beklecksten Arbeitskittel leicht als Künstler zu erkennen.
„Wir wollten nur fragen, ob wir Ihnen irgendwie helfen können”, entgegnete Sarah selbstbewusst.
„Nein, nein. Lieb von euch, aber mit diesem Schlamassel muss ich schon selbst klarkommen”, wiegelte der Kunstkollege ab.
„Wir könnten doch für Sie einkaufen gehen”, warf nun Leonie ein und setzte ihren ‚Das kann man mir doch nicht abschlagen‘-Blick auf. „Das wäre nicht das erste Mal.”
„Hm.” Lehrer Achthauser dachte nach. „Wie weit seid ihr denn mit euren Portraits?”, wollte er dann wissen und die beiden Mädchen streckten ihm bereitwillig ihre Zeichenblöcke hin. Nach zwei prüfenden Blicken schien er mit dem Gesehenen zufrieden zu sein.
„Hier noch ein bisschen Schatten und da noch ein bisschen mehr Kontur”, meinte er dann, „das kriegt ihr in der ersten Stunde hin! – Dann geht doch schon mal vor ins Kunstzimmer, ich schreibe schnell die Einkaufsliste.”
Leonie und Sarah warteten, bis Herr Achthauser die Tür geschlossen hatte, dann klatschten sie sich ab.
„Ja, endlich mal wieder eine Shoppingtour”, lachte Sarah. Die Freundinnen wussten, dass man auch noch das eine oder andere Schaufenster in Augenschein nehmen konnte, wenn man mit dem Einkauf schnell fertig war.
Vor lauter Vorfreude auf den Stadtbummel beeilten sich Leonie und Sarah sehr, und so waren sie bereits nach einer halben Stunde fertig mit ihren Portraits und knallten dem Lehrer ihre Kunstwerke aufs Pult. Der schaute kurz darauf und drehte die Blätter dann um.
„Namen drauf, Ladys”, schmunzelte er und war wieder ganz der Alte. „Wie oft muss ich das denn noch sagen?”
Er wartete, bis die Freundinnen ihre Autogramme gegeben hatten, dann händigte er ihnen die Liste mit den benötigten Materialien aus.
„Vergesst den Ausweis nicht”, fügte er noch an. Und schon waren die Mädchen draußen.
Das Sekretariat der Schule befand sich im Erdgeschoss. Dort erhielten die beiden einen Ausweis im Scheckkartenformat, mit dem sie als offizielle Beauftragte des Mörike Gymnasiums ausgewiesen wurden, und der auch bewirkte, dass die Rechnung für ihren Einkauf dann direkt an die Schule ging.
Das Papiergeschäft lag nur ein paar Querstraßen entfernt. Zum Glück waren um diese Zeit noch nicht so viele Kunden da, und so waren Leonie und Sarah so schnell mit ihrem Auftrag fertig wie erhofft. Sarah trug die Tasche mit dem ganzen Tonpapier und allen weiteren Utensilien, Leonie trug dafür die Verantwortung. Später wollten sie dann tauschen.
Obwohl es nicht der nächstgelegene Laden in dieser Straße war, machten die Freundinnen als Erstes vor dem Juweliergeschäft Bruno Kranz Halt.
„Bring dein gutes Stück zu Kranz, und es erstrahlt in neuem Glanz“, prangte groß die Werbung über der Eingangstür.
Sie bestaunten die Auslagen im Schaufenster und zeigten sich gegenseitig die interessantesten Stücke. Leonie überlegte, was sie sich wohl aussuchen würde, wenn Caron sie hierherbringen würde und sie einen Wunsch frei hätte.
„Guck dir mal den tollen Ring da hinten in der schwarzen Box an”, meinte Sarah soeben und zeigte mit der freien Hand auf das wertvolle Stück. Doch sie wurde von zwei Schüssen unterbrochen, die vom Inneren des Juweliergeschäfts stammen mussten.