„Ein Flüstern am Horizont“ von Mariella Woolf

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Lausche dem Flüstern und öffne dein Herz!

Nach einem traumatischen Erlebnis in ihrer Heimat flieht Aeryn nach Australien, wo sie durch einen Zufall – oder ist es doch Vorsehung? – auf der Station der Andersons landet. Der Weißdorn vor ihrer neuen Bleibe, ein sogenannter Feenbaum, ist für die Irin ein Zeichen: Hier ist sie richtig. Und so nimmt das Schicksal wenig später seinen Lauf, als sie zu einem Pferd gerufen wird, das seinen neuen Besitzer, Jett, nicht an sich heranlässt.

Zunächst ist der zurückgezogen lebende, wortkarge Ex-Rodeostar skeptisch, doch Aeryn öffnet mit ihrer lichtvollen Art nicht nur das Herz der wilden Stute, sondern auch das seine. Es könnte so schön sein, würde sich nicht jemand von Aeryns offen gelebter altschamanischer Heilkunst provoziert fühlen. Plötzlich steht Jetts mühevoll aufgebaute Existenz vor dem Aus und die junge Liebe des Paars auf dem Prüfstand …“

Mariella Woolf | Kindle | Tolino | Taschenbuch

Mit einem Knall fiel die Haustür ins Schloss. Das Geräusch drang Aeryn tief ins Herz, jagte ihr einen Schauder über den Rücken. Ein böses Omen …?, schoss es ihr durch den Kopf.
Die Hände tief in den Taschen des schwarzen Hoodies versenkt, die Kapuze über den Kopf gezogen sah Glen sie finster an. Sobald sich ihre Blicke trafen, wandte er sich ab und ging wortlos ins Wohnzimmer. Ich hätte ihn nicht reinlassen sollen. Doch nun war es zu spät.
Aeryn hatte sich vor einigen Monaten von Glen getrennt – die toxische Beziehung mit ihm hatte im Laufe der Zeit viel Schaden in ihrer Seele angerichtet, war ein stetiges Auf und Ab der Gefühle gewesen. Am meisten hatten ihr die ewigen Diskussionen um nichts und seine aus der Luft gegriffenen Eifersuchtsszenen zugesetzt. Als sie ihn schließlich vor vollendeten Tatsachen stellte und sich von ihm trennte, bekam er einen Nervenzusammenbruch … Es brach ihr schier das Herz, den Mann, den sie einst geliebt hatte, am Boden zerstört zu sehen. Vor ein paar Tagen hatte Glen sie dann um ein Treffen gebeten, und Aeryn hatte beschlossen, ihm diese Chance zu gewähren, obwohl ihr Vater sie anflehte, es nicht zu tun. Er hatte Glen nie gemocht, ihn seiner Tochter zuliebe aber akzeptiert. Aeryn hatte das gewusst und so immer seinen wachsamen Blick auf sich und vor allem auf Glen gespürt. Als hätte ihr Vater sie damit beschützen wollen.
Angespannt folgte sie ihm ins Wohnzimmer. „Setz dich doch“, sagte sie mit ruhiger Stimme und unterdrückte nur mit Mühe die Angst, die bereits unter der Oberfläche kratzte, sich in ihrem Bauch sammelte und ihn sich heftig und schmerzhaft zusammenziehen ließ. Glen setzte sich in den Sessel und sprang dann sofort wieder auf, begann rastlos auf und ab zu gehen. Er schob die Hände tief in die Hosentaschen, zog sie sogleich wieder heraus. Als würde die Nervosität regelrecht aus ihm heraussprudeln … Aeryn trat ihm in den Weg und endlich blieb Glen stehen. Er sah fürchterlich aus. Sein schwarzer Hoodie war mit Flecken überzogen, das Haar hing ihm fettig ins Gesicht und dunkle Schatten umrandeten seine leblosen Augen. Aeryn hatte das Gefühl, er würde durch sie hindurchsehen. Nicht gut. Was hier gerade passiert, ist wirklich … absolut … gar nicht … gut.
„Glen?“, fragte Aeryn möglichst ruhig. „Was ist los?“
„Du bist gestern mit einem anderen Mann ausgegangen. Ich hab dich gesehen“, zischte er in einem so verächtlichen Ton, dass es ihr kurz den Boden unter den Füßen wegzuziehen drohte.
Sie hob die Augenbrauen und wich zurück. Instinktiv wusste sie, dass sie nun ganz genau überlegen musste, was sie sagte. Die Luft zwischen ihnen schien zu vibrieren, ihr Herz zog sich vor Angst schmerzhaft zusammen. „Wir … waren nur etwas zusammen trinken, Glen … Da ist nichts zwischen uns.“
Mit zwei großen Schritten kam er zu ihr, packte sie an der Kehle und drückte sie gegen die Wand. „Lüg mich nicht an, du Schlampe!“
Aeryn rang verzweifelt nach Luft. Mit beiden Händen umklammerte sie seinen Arm und versuchte ihn wegzudrücken.
„Verkauf mich nicht für dumm! Ich habe gesehen, wie ihr euch geküsst habt!“ Sein Griff wurde noch fester, schränkte die Luftzufuhr noch mehr ein.
Aeryn ächzte. „Glen … es tut mir leid … Ich wollte das nicht …“
Doch statt ihn zu besänftigen, heizten ihre Worte seine Wut noch weiter an. Er packte sie an den Haaren – Aeryn schrie vor Schmerz auf – zog sie daran brutal durchs Wohnzimmer und schleuderte sie aufs Sofa.
„Glen …“, beschwor Aeryn ihn mit zitternder Stimme. „Hör bitte auf. Du tust mir weh.“
„Ich tu dir weh?!“ Er stieß ein verbittertes Lachen aus. „Du hast mich hintergangen, du mieses Miststück! Du bist eine richtige Hexe! Belogen und betrogen hast du mich – und dafür wirst du büßen!“
Tränen rannen ihr unaufhaltsam über die Wangen. „Das ist nicht wahr, und das weißt du ganz genau! Wir sind seit Monaten getrennt und ich … ich liebe dich einfach nicht mehr!“ Sie hatte es kaum ausgesprochen, da wusste sie auch schon, dass es ein Fehler gewesen war.
In seinen Augen veränderte sich etwas, sie schienen gefährlich zu blitzen, regelrecht aus den Augenhöhlen zu treten. Seine Nasenflügel bebten und Speichel triefte aus seinem Mundwinkel. Er sah aus wie die Ausgeburt des Teufels.
Spirit, Feen und Ahnen, bitte steht mir bei!, rief Aeryn die uralten Energien still zu sich. Sein Anblick widerte sie an, ließ sie vor Angst zittern. Ihr Herz schien sich gleich zu überschlagen, das ungute Gefühl verstärkte sich innerhalb von Sekunden um ein Tausendfaches, da riss Glen sie auch schon an den Haaren hoch. Hart krachte seine Faust in Aeryns Gesicht; sie hörte ein ohrenbetäubend lautes Knacken und sackte nach vorn. Er zerrte sie am Arm sofort wieder hoch und schlug ihr brutal in die Magengrube. Alle Luft wich aus ihren Lungen, der Schmerz explodierte, breitete sich im ganzen Körper aus. Aeryn schmeckte Blut. Ich muss hier weg … Er bringt mich um … Doch sie war wie gelähmt. Übelkeit stieg in ihr auf. Die Sicht verschwamm. Sie war wie in Trance.
Abrupt ließ er sie los, sodass sie mit dem Gesicht voran auf die Fliesen knallte. „Du gehörst mir! Verstehst du das?! Nur mir! Wenn ich dich nicht haben kann, soll dich niemand haben!“, brüllte er.

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