„Sommerhitz’n: Ein Kommissar Wengler Krimi“ von Olaf Maly

Für kurze Zeit zum Aktionspreis von nur 1.99 Euro erhältlich.

Kommissar Wengler saß in seinem Wohnzimmer, oben im dritten Stock, in Giesing. Es war heiß an diesem frühen Abend, als er mit seinen Freunden dort vor seinem Pseudobalkon saß und mit ihnen Schafkopf spielte. Es war nur eine Tür nach draußen die man offen ließ, mit einem Geländer davor, dass man nicht aus Versehen durch diese geht und sich unten auf dem Bürgersteig wiederfand. Sie saßen dort, da dies wenigstens ein bisschen Kühle brachte. Und das war dringend nötig, da es unerträglich heiß war.
Gerade als Herbert Wengler seinen letzten Trumpf spielen wollte, um das Spiel zu seinen Gunsten zu beenden, klingelte das Telefon. Es war Armin, sein Assistent. Jemand wäre in einem Pool in der Nobelgegend Nymphenburg ertrunken, sagte er ihm. Man müsse sich darum kümmern. Also fuhren sie dort hin. Kaum dort angekommen, trafen sie auf seinen Freund Klaus Mergentheimer von der Spurensicherung. Wie immer war die Begrüßung äußerst herzlich.
„Ja, der Herbert. Bist auch schon da? Hamma ja alle sehnsüchtig auf dich g’wartet“
„Habt’s nicht, weil der Tote scheinbar schon aus’m Wasser is. Oder is der am Rasen ersoffen?“
Wie so in den höheren Kreisen üblich, bekamen sie nicht viel Unterstützung in ihren Nachforschungen, warum der Hausherr sein zeitliches gesegnet hatte. Aber durch akribisches Nachhaken und unendlicher Geduld, fügten sich sehr bald die Machenschaften zu einem Bild, und die Schuldigen konnten wieder einmal ihrer gerechten Strafe zugeführt werden.

Olaf Maly | Kindle | Tolino

Es war heiß an diesem frühen Abend, als er mit seinen Freunden dort vor seinem Pseudobalkon saß und mit ihnen Schafkopf spielte. Diese waren der Hintermeier Egon von der Glockenbachstraße und der Schäfer Franz aus Giesing.
Gerade als Herbert Wengler seinen letzten Trumpf spielen wollte, um das Spiel zu seinen Gunsten zu beenden, klingelte das Telefon. Alle drei ignorierten es. Das Klingeln eines Telefons ist in bestimmten Situationen, besonders wenn es um den Endsieg im Kartenspiel geht, total zu vernachlässigen. Als gäbe es das Geläut ganz einfach nicht. Nur, wer immer auch am anderen Ende war, gab nicht auf. Als die letzte Karte gespielt, der Franz und der Egon anfingen, gehörig zu fluchen und auf ihren Freund zu schimpfen, stand Herbert Wengler auf, um es abzunehmen. Er hatte ein bestimmtes Gefühl, wer das sein konnte, war also nicht gerade begeistert, den Weg zu nehmen. Er wusste, dass es das Ende der Schafkopfrunde sein würde. Zwar lag er nun mit drei Euro fünfzig Cent vorne, was ihm eine gewisse Genugtuung gab, er war aber deswegen nicht abgeneigt, das Spiel zu beenden. Seine Freunde aber würden es nicht glauben, dass dieser Anruf nicht von ihm bestellt war. Nur weil er gewonnen hatte. Und es nicht wieder verlieren wollte.
„Ja, des passt ja sauber, des mit dem Anruf, Herbert. Jetz, wo dass du g’wonnen hast, müss ma aufhör’n. Du Gauner, du g’seichter.“
Der Schäfer Franz hatte ihm das nachgerufen, als er auf dem Weg zum Telefon war. Und der Hintermeier Egon musste ihm Recht geben. Nur nutzte es nichts. Das Spiel war zu Ende.

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