„Ryanas Weg – die Macht der Sterne“ von Aileen O’Grian

Für kurze Zeit zum Aktionspreis von nur 1.99 Euro erhältlich.

In einer Gewitternacht werden König Magrow, Herrscher des Sternenreichs, Zwillinge geboren. Trotz der Prophezeiung der Seherin, dass die Tochter Ryana einst mit einem Reiterfürsten ein mächtiges Fürstengeschlecht begründen würde, lehnt Magrow das Mädchen ab.  Er sorgt sich, dass sie ihrem schwächeren Bruder, den ersehnten Thronerben, zu viel Kraft kostet und ihn zu gefährlichen Unternehmungen anstiftet. So wird Ryana von ihrer Mutter und  ihrer Großtante mit weiblichen Tätigkeiten beschäftigt, während ihr Bruder Sigun zum Herrscher ausgebildet wird.

Doch dann dringen gefährliche und grausame Feinde ins Nachbarland ein. Die hellsichtige Königstochter bleibt allein in der Burg zurück, nur von einigen Ältesten umgeben. Sie ahnt das Verhängnis, dass in diesem grausamen Krieg auf ihre Familie zukommt.

Ein Fantasyroman der ohne Drache, Geister und andere Fabelwesen auskommt.

Aileen O’Grian | Kindle | Tolino | Taschenbuch

Kurz bevor der König das Burgtor erreichte, stieg Mahila mit Ryana hinunter. Sie beugte sich zu ihrer Großnichte und sagte leise: „Auch wenn du Angst hast und aufgeregt bist, bleibe bitte ruhig, wie es sich für eine Prinzessin gehört. Dann können sich alle gut um Sigun kümmern.“
Mit großen Augen schaute Ryana sie an und nickte. Mahila drückte ihre Hand und schritt weiter über den Burghof.
Inzwischen hatten sich Königin Myana, Darbun, mehrere Mägde und Knechte im Hof vor dem Hauptgebäude versammelt und warteten.
Endlich preschte der König heran. Vor dem Eingang des Gebäudes zügelte er sein Pferd und wandte sich an Darbun.
„Sigun wurde durch einen umstürzenden Baum verletzt. Sein Bein ist gebrochen und er blutet aus mehreren Wunden“, stieß er atemlos hervor. Dann ließ er seinen Sohn vorsichtig in die Arme zweier Männer gleiten.
„In meine Kammer“, befahl die Königin.
Die Knechte hasteten ins Gebäude, gefolgt von Darbun und Myana. Erschöpft und verschwitzt stieg der König vom Pferd und wollte sich ihnen anschließen. In diesem Moment riss Ryana sich von Mahilas Hand los und wollte hinterherstürzen. Doch die Stimme ihres Vaters hielt sie zurück. „Halt, Ryana, du nicht!“
Ryana hörte nicht auf ihn, aber Magrow war schneller. Mit einem energischen Griff riss er sie zurück, sodass sie zu Boden fiel. Dann zog er sie wieder hoch und schlug ihr ins Gesicht.
Mahila konnte nicht fassen, was sich da gerade abgespielt hatte. Erschrocken sah Ryana ihren Vater an. Tränen traten in ihre Augen, aber sie weinte nicht, obwohl der Schlag heftig gewesen sein musste. Deutlich war der Handabdruck auf ihrer Wange sichtbar.
Nun eilte Mahila zu ihr und nahm sie in die Arme. Dabei funkelte sie ihren Neffen voller Wut an, sagte aber nichts.
„Ihr habt sicher Durst nach dem langen Ritt“, brachte sie mühsam hervor, nachdem sie sich etwas beruhigt hatte. Auf ihren Wink reichte eine Magd dem König einen Wasserbecher.
Zum Glück ließ Magrow sich ablenken. Er nahm den Becher und leerte ihn in einem Zug, bevor er der Königin folgte. Trotz allem wollte Ryana ihrem Vater hinterherlaufen, doch sie hielt ihre Großnichte eisern fest. „Du hattest mir etwas versprochen“, murmelte sie. Ryana senkte den Kopf.
„Komm, wir gehen in das Frauengemach. Dort hören wir am ehesten, was passiert ist und wie es Sigun geht“, flüsterte sie.
Ryana folgte ihr brav, obwohl sie es vor lauter Sorge bestimmt kaum noch aushielt. Oben im Frauengemach schob Mahila sie in eine dunkle Ecke und kühlte die Wange mit Wasser.
„Dein Vater hat große Angst um Sigun. Deshalb war er so unbeherrscht!“, erklärte sie leise, sorgsam darauf achtend, dass sie nicht in der benachbarten Kammer der Königin gehört wurde. Von dem großen Frauengemach gingen die Schlafkammern der Frauen ab.
„Ich habe es doch gesagt! Sigun hätte nicht mitreiten dürfen“, jammerte Ryana. Geräuschvoll zog sie die Nase hoch und wischte mit einer Hand die Tränen weg.
„Schatz, du besitzt eine besondere Gabe, aber du musst sehr vorsichtig damit umgehen. Erzähle außer mir, deiner Mutter und der Seherin niemanden von deinen Ahnungen. Versprich es mir!“, forderte Mahila.
Überrascht schaute Ryana sie an. „Warum?“
„Viele halten Visionen für etwas Böses und könnten dir deshalb wehtun. Bitte, versprich es!“
Da überlegte Ryana einen Augenblick. Dann nickte sie. Mahila wusste, dass ihre Großnichte sie liebte und ihr vertraute. Obwohl sie erst so klein war, würde sie sich ihr Leben lang an dieses Versprechen halten.

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